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Die Initiative “Zukunft Profifußball” positioniert sich klar zu Inklusion & Vielfalt

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Unter dem Namen „Zukunft Profifußball“ haben über 50 Fans verschiedener bundesweiter Fanorganisationen einen monatelangen Arbeitsgruppenprozess gestartet, um Konzepte für eine mögliche Neuausrichtung des Profifußballs in Deutschland zu entwickeln.

In dieser Woche hat nun die Arbeitsgruppe „Gesellschaftliche Verantwortung“ von „Zukunft Profifußball“ ihre Ausarbeitung veröffentlicht. Darin legen die Fans dar, warum es ihrer Ansicht nach umfassendere Strukturen und regulative Mindeststandards als gegenwärtig benötige, um den sozialen Mehrwert bzw. das soziale Potenzial des Profifußballs über Symbolaktionen hinaus ganzheitlich nachhaltig zu verankern.

„Zukunft Profifußball“ hat sich in diesem Zusammenhang u.a. explizit mit den Themenfeldern „Vielfalt und Inklusion“ beschäftigt. Unter anderem empfiehlt die Initiative die Einrichtung einer unabhängigen, bundesweiten Antidiskriminierungsstelle im Fußball, vor allem über Ausbau bereits bestehender Angebote/Kooperationen.

Darüber hinaus legt die Arbeitsgruppe der fangeführten Initiative Vereinen und Verbänden aber auch nahe, Zugangsbarrieren rund um das Spieltagserlebnis schnellstmöglich und so umfassend abzubauen, dass auch wirklich alle Stadionbesucher*innen, unabhängig von Fähigkeiten, Alter, Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung, Religion oder Einkommen, aktiv daran teilnehmen können.

Konkrete Reformvorschläge an Services und Stadioninfrastruktur sind dabei u.a., dass auch Rollstuhlnutzer*innen und sehbehinderten Stadionbesucher*innen eine Wahlfreiheit der Platzwahl in allen Bereichen ermöglicht sowie bei Ansagen und dem Unterhaltungsprogramm in den Stadien auf Live-Untertitel oder/und Gebärdensprache auf der Stadionleinwand gesetzt wird. Auch ein Sozialticket wird als Vorschlag für eine inklusivere Spieltagsgestaltung für alle einkommensschwachen Zuschauer*innenschichten mit und ohne Behinderung vorgebracht. Gerade die Empfehlungen hinsichtlich der Herstellung von Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung entsprechen dabei auch wesentlichen Kernforderungen der KickIn!-Trägerorganisation BBAG, die die Initiative ebenfalls unterstützt.

Weitere Themenfelder, die von „Zukunft Profifußball“ angesprochen werden, sind vielfaltsorientierte Arbeitsbedingungen und Auswahlprozesse in den Vereinen sowie regelmäßige Schulungen zum Thema, barrierefreie Standardtoiletten, genderneutrale Toilettenblöcke, Anlaufstellen zum Diskriminierungsschutz in den Stadien sowie digitale Barrierefreiheit bei Informationsangeboten und auf den Ticketportalen der Clubs und Verbände.

Bei einzelnen Clubs sind Teil-Elemente der umfangreichen Empfehlungen bereits umgesetzt und werden von der Initiative deshalb beispielhaft genannt. Die Fans, die die Reformvorschläge erarbeitet haben, erhoffen sich jedoch, dass die genannten Maßnahmenpakete nicht nur als Best Practice Beispiele in einzelnen Stadien eingeführt werden. Vielmehr zielen die Vorschläge auf die Etablierung flächendeckender Standards im deutschen Profifußball, womit sich die Vereine und Verbände noch stärker zu ihrer sozialen Verantwortung angesichts ihrer gesamtgesellschaftlichen Strahlkraft bekennen würden.

„Zukunft Profifußball“ fordert im Grunde, dass das soziale Engagement der Vereine und Verbände ganzheitlicher als bisher gedacht wird und nicht vor den Stadiontoren aufhört. Auch Veranstaltungen außerhalb der Spielstätten, wie beispielsweise Mitgliederversammlungen, Geschäftsstellen-Meetings oder Gremiensitzungen, sollen deshalb barrierefrei und inklusiv für alle Zugangsbedarfe gestaltet werden.

Als KickIn! begrüßen wir die nun veröffentlichten Positionen der Arbeitsgruppe „Gesellschaftliche Verantwortung“. Es wäre wünschenswert, nicht zuletzt angesichts des bestehenden Engagements im Themenfeld in und um die Vereine und Verbände, dass möglichst viele Punkte aus dem Papier in die laufenden Diskussionen um Reformen des Profifußballs einfließen und in konkrete Maßnahmen zur Stärkung ebenjener Arbeit münden könnten.

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