Vielfaltsspieltag beim VfL Wolfsburg
Der VfL Wolfsburg zeigte im Mai 2023 mit einem Spieltag unter dem Motto “Vielfalt? Feiern wir!” in Bundesliga und Frauen-Bundesliga, wie vielfältig Sensibilisierung für Inklusion und Diversität im Profifußball aussehen kann. Anders als vielerorts stellte der Bundesligist jedoch nicht nur einen Aspekt von Diversität in den Vordergrund. Der VfL schuf gemäß seiner ganzheitlichen Haltung auch anlässlich dieses Spieltags Sichtbarkeit für verschiedenste Dimensionen von Vielfalt.
Zum Heimspiel der weiblichen Profis des VfL Wolfsburg am 07. Mai 2023 liefen die Spieler*innen im eigens gestalteten Vielfaltstrikot auf. Die Männer zogen am 13. Mai 2023 bei ihrem Bundesliga-Spiel nach. „Wir für Vielfalt“ war in Regenbogen-Farben auf den Trikots der VfL Wolfsburg-Spieler*innen gedruckt. Doch dies war erst der Anfang.
Die große Bühne für vielfältige Projekte
Vor allem diente der sechste Vielfaltsspieltag dazu, existierenden Projekten und Initiativen zum Thema eine Plattform zu geben.
Wie beispielsweise dem VfL Fanclub Vielfalt: der im Juli 2022 gegründete Fanclub wuchs zuletzt auf 51 Mitglieder. Der Fanclub hat es sich zum Ziel gesetzt, die Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt in der Gesellschaft und rund um den VfL Wolfsburg voranzubringen. Eingeladen mitzumachen sind alle VfL Fans unabhängig von Herkunft, Religion, körperlichen oder geistigen Fähigkeiten, Alter, sexueller Identität oder Geschlecht
Im VfL-Vielfaltsteam wiederum können in Wolfsburg insbesondere geflüchtete Menschen aktiv Fußball spielen. Begleitet wird das Angebot durch Sprachkurse, Berufsorientierung und psychosoziale Unterstützung.
Mitglieder des VfL Wolfsburg e.V. im Alter von über 55 Jahren können im vereinseigenen „Walking Football“-Team den Ball kicken. Diese Variante des Fußballs, der “im Gehen” gespielt wird, hat sich vor allem in England landesweit zu einem beliebten Sport für ältere, fußballbegeisterte Menschen etabliert. Auch in Deutschland kann mittlerweile an einem Ligabetrieb teilgenommen werden.
Beim VfL-Vielfaltscup spielten nun das „Walking Football“-Team, Teams der Lebenshilfe Lüchow-Dannenberg, des CJD Salzgitter, ein Team der Geflüchteten-Aufnahmeeinrichtung Ehra-Lessien und Kicker*innen des VfL-Stadtteilkicks ein gemeinsames Turnier aus.
Interessierte Personen aus der Logen- und Businessebene konnten schließlich am Spieltag ebenfalls eine besondere Selbsterfahrung machen: sie konnten den Weg zum eigenen Platz als Rollstuhl-Nutzer*in oder mit einer Sehbehinderung simulieren.
Als Angebot während des Spiels hob der VfL Wolfsburg auch die audiodeskriptive Spielreportage in der Volkswagen Arena nochmals gesondert hervor. Diese ist beim VfL Wolfsburg seit 2021 in das “Wölfe Radio Live” Fanradio für alle integriert. Ursprünglich wurde der Service nur für Fans mit Sehbehinderung aufgebaut. Als Teil des regulären Wölfe Radios wird er nun von einer deutlich breiteren Zielgruppe in und außerhalb des Stadions genutzt.
Vielfalt nicht nur am Aktionsspieltag
„Wir als VfL Wolfsburg setzen uns das ganze Jahr über für Vielfalt und gegen Diskriminierung ein und möchten den Vielfaltsspieltag exemplarisch nutzen, um unsere umfangreichen CSR-Aktivitäten mit diesem öffentlichen Statement weiter zu unterstreichen“, erklärte VfL-Wolfsburg-Geschäftsführer Michael Meeske zu den Zielen des Aktionsspieltags.
KickIn! an der Seite des VfL Wolfsburg
Seit November 2019 begleitet KickIn! die Prozessentwicklung des VfL Wolfsburg zu Inklusion Vielfalt im Gesamtverein. Ziel des Beratungsprozesses war und ist dabei die langfristige ganzheitliche Weiterentwicklung partizipativer Prozesse und Strukturen zu Vielfalt im Gesamtverein.
Neben vielen weiteren Maßnahmen hat der VfL Wolfsburg seither auch als erster Profiverein bundesweit permanente genderneutrale Toilettenbereiche für alle im Stadion eingerichtet. Seit vergangenem Jahr ist der VfL Wolfsburg zudem Modellclub im “Projekt Steilpass”. Gemeinsam mit dem FC St. Pauli und dem SC Freiburg soll dort Vielfalt und inklusive Entwicklung an Arbeitsplätzen im Profifußball in Deutschland vorangetrieben werden.