Daniela Wurbs steht hinter einem Redner*innenpult und lächelt. Sie trägt rötliche Haare mit Pony, die hinten zusammengebunden sind.
Bild: fotojuwelier.de

KickIn! in Menschenrechtsausschuss der EURO 2024 berufen

Um das eigene Engagement für Menschenrechte weiter zu stärken, hat die UEFA vor Beginn der Europameisterschaft einen Menschenrechtsausschuss für die EURO 2024 ins Leben gerufen. Dieser Ausschuss besteht aus Vertreter*innen von nationalen und internationalen Nichtregierungsorganisationen und sachkundigen Interessenvertreter*innen. Daniela Wurbs, Projektleiterin von KickIn!, ist ebenfalls in den Ausschuss berufen worden, der rund um das Turnier gleich mehrfach tagen wird. Mit ihr sind unter anderem Mitglieder des Centre for Sport and Human Rights, von Transparency International Deutschland, Football Supporters Europe, der Sports Rights Alliance, Reporter Ohne Grenzen und das Deutsche Institut für Menschenrechte im Gremium vertreten.

Im Rahmen des Turniers soll der Menschenrechts-Ausschuss zu allen menschenrechtlichen Maßnahmen beraten, die in Zusammenhang mit dem Event stehen. Ziel ist es, Feedback zur Wirkung der Maßnahmen aus Expert*innenperspektive an die UEFA weiterzugeben und Missstände möglichst frühzeitig gemeinsam aufzuarbeiten und zu beseitigen. Zudem wird die Umsetzung relevanter Richtlinien und Maßnahmen durch den Ausschuss aufmerksam beobachtet, wobei auch hier kontinuierlich Empfehlungen zur Verbesserung und Anpassung abgegeben werden können. Auf diese Weise soll ein Beitrag dazu geleistet werden, dass das Turnier menschenrechtliche Standards im Sinne der Förderung sozialer Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion einhält. Weiter sieht die UEFA in ihrer Herangehensweise zu menschenrechtlichen Themen zur EURO 2024 ein Leuchtturmprojekt, das als Vorbild für kommende Großturniere dienen und weiterentwickelt werden könnte.

UEFA-Generalsekretär Theodore Theodoridis erklärte zum Ansatz der UEFA beim Thema Menschenrechte: „Menschenrechte sollten in allem, was wir tun, verankert sein.“ Daniela Wurbs freut sich über die Berufung in den Ausschuss: „Die UEFA setzt sich im Rahmen dieses Turniers erstmals öffentlich mit ihrer menschenrechtlichen Verantwortung als Veranstalter eines Fußballgroßereignisses auseinander. Das ist ein wichtiger und richtiger Schritt, gerade in aktuellen Zeiten. Ich freue mich auf die Arbeit mit tollen Expert*innen im Ausschuss. Ich bin zuversichtlich, dass dort ein ernsthaftes Bemühen der UEFA deutlich wird. Denn wären Menschenrechte für die UEFA eine bloße Stadiondekoration, hätte sie diesen Ausschuss in dieser breiten fachlichen Besetzung wohl kaum eingerichtet.”

Gemeinsame Menschenrechtserklärung für die UEFA EURO 2024

Die UEFA, der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Bundesregierung haben bereits am 14. November 2023 in Berlin eine gemeinsame Menschenrechtserklärung für die UEFA EURO 2024 vorgestellt. Dieses erstmalige Bekenntnis eines kontinentalen Fußballverbands zur Wahrung und zum Schutz der Menschenrechte während des Turniers entstand in Zusammenarbeit zwischen der UEFA, dem DFB, dem Ausrichterland und den Austragungsstädten. Ein wesentlicher Anschub für die Erklärung sowie fachlicher Input kamen dabei aus der Zivilgesellschaft: unter anderem von den Mitgliedern der EURO 2024 Stakeholder Initiative. Die BundesBehindertenfan-ArbeitsGemeinschaft (BBAG), die Träger*innenorganisation von KickIn!, arbeitet dort seit Jahren aktiv mit. Die Menschenrechtserklärung soll sicherstellen, dass das Turnier für alle zugänglich ist. Sie zielt darauf ab, eine Kultur des Respekts für Vielfalt unter allen Teilnehmenden und Zuschauer*innen zu fördern. Dies beinhaltet die Umsetzung von Maßnahmen zur Verhinderung und zur Bekämpfung aller Formen von Diskriminierung. Darüber hinaus legt die Erklärung großen Wert auf den Schutz der körperlichen und geistigen Gesundheit aller am Turnier Beteiligten, um ein sicheres und respektvolles Umfeld zu gewährleisten.

Die Arbeit des Menschenrechtsausschusses fokussiert sich im Wesentlichen auf die Überprüfung der in der Menschenrechtserklärung und Nachhaltigkeitsstrategie formulierten Aktivitäten.

Awareness, Meldekanal & Hilfsangebote

Dieser Service gehört auch erstmals zum Maßnahmenpaket bei einer Fußball-EM: Seit dem 01. Juni 2024 können alle Zuschauer*innen, Fans, Mitarbeitenden, Volunteers sowie alle weiteren Personen ein Hinweisgebersystem nutzen. Das heißt, es gibt einen Online-Meldekanal für Hinweise auf Diskriminierungen, negative Vorfälle und Rechtsverletzungen im Zusammenhang mit der UEFA EURO 2024. Alle Meldungen sind vertraulich und auf Wunsch auch anonym. Der Service wird von der deutschen Anwaltskanzlei Rettenmaier betreut.

Zusätzlich steht in allen Stadien und Fanzones ein sogenannter Awareness-Service zur Verfügung: das heißt, Betroffene oder Beobachtende von diskriminierendem oder anderem grenzüberschreitendem Verhalten können dort Unterstützung und psychosoziale Erstberatung erhalten.

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