Collage aus 10 Polaroid Fotos mit Fußballrasen im Hintergrund. Die Fotos zeigen Motive mit verschiedenen Meilensteine der queeren Sichtbarkeit im Fußball.

#SportPride2023: 30 Jahre Meilensteine für queere Sichtbarkeit im FußballZeichen für Leichte Sprache. Blauer Hintergrund. Vorne eine gemalte weiße Person mit einem Buch und Daumen hoch. Rechts daneben steht: Leichte Sprachezum Artikel in deutscher Gebärdensprache

Seit 2020 findet jährlich die SportPride statt. Unter dem Hashtag #SportPride2023 setzen am 29. Juli 2023 wieder zahlreiche Akteur*innen ein Zeichen für mehr queere Sichtbarkeit im Sport. Zu ihnen gehören Sportverbände- und Vereine, Profisportler*innen und Breitensportler*innen, Mitarbeitende und Ehrenamtliche, Journalist*innen und Fans. „Loud and Proud im Sport!“, lautet das diesjährige Motto der Kampagne. Auch KickIn! beteiligt sich in diesem Jahr wieder an der SportPride. In diesem Jahr wollen wir besonders die Pionier*innen des Engagements im Fußball feiern!

Mach auch du mit! Solidarisiert euch in den sozialen Medien, aber auch im Stadion, auf den Fußballplätzen, in den Geschäftsstellen und Vereinen. Zeigt, dass queere Menschen, ob homo-, bi- oder asexuell, trans oder intergeschlechtlich selbstverständlicher Teil des Fußballs sind und sein sollen!

SportPride ist jeden Tag

Im Rahmen unserer täglichen Arbeit für einen inklusiven Fußball für alle engagieren wir bei KickIn! uns auch abseits von Kampagnen für Bedarfe und Zugänge der LSBTIQ*-Community. Beispielsweise im Rahmen unserer Beratungsprozesse und Stadiengutachten. Dort geht es unter anderem auch um inklusive Infrastrukturen und Services für nichtbinäre, intergeschlechtliche und trans Personen im Fußball. Wir begleiten das Projekt “Vielfalt im Stadion” unserer Freund*innen von der KoFaS als Teil des Expert*innenbeirats. Über die Online-Plattform und Workshops zu unserem Projekt SprachKick sensibilisieren wir in Kooperation mit dem LSVD Berlin-Brandenburg unter anderem für gendersensible Sprache im Fußball. Die Plattform haben wir im Jahr 2022 gemeinsam mit DFB, Aktion Mensch und DFL ins Leben gerufen.

Die SportPride ist für uns ein Anlass mehr, ein Zeichen gegen Ungleichheiten, Hass und Diskriminierung im Fußball zu setzen…und zurückzublicken auf das, was bisher erreicht wurde! Vor allem von den Pionier*innen dieses Engagements:

30 Jahre Meilensteine für mehr queere Sichtbarkeit im deutschen Fußball

Auch wenn bis zu gelebter Inklusion queerer Menschen im Fußball noch viel zu tun bleibt, wurde Einiges bereits erreicht! Dies wäre ohne zahlreiche (zumeist ehrenamtliche) Pionier*innen der queeren Community auf dem Rasen und auf den Rängen in Deutschland nicht möglich gewesen. Wir blicken deshalb einmal auf die vergangenen 30 Jahre zurück. Welche Meilensteine gibt es in drei Jahrzehnten gegen Queerfeindlichkeit und für einen inklusiven Fußball für die LSBTIQ*-Community?

Lasst uns diesen Weg gemeinsam fortsetzen! Loud and Proud im Fußball!

• 1992: Die ersten EuroGames werden in Den Haag ausgespielt. Die International Gay & Lesbian Football Association (IGLFA) gründet sich. • 24. Juni 1995: Der erste COME-TOGETHER-CUP KÖLN findet statt. • 07. August 2001: Mit den Hertha-Junxx gründet sich der erste offizielle schwul-lesbische Fußballfanclub eines Bundesliga-Clubs. • 2002: Das Bündnis Aktiver Fußball-Fans (BAFF) veröffentlicht mit „Zeig dem Fußball die Rosa Karte“ den weltweit ersten Forderungskatalog gegen Homophobie im Fußball. • 25. Februar 2003: Die Mitgliederversammlung des FC St. Pauli wählt den LGBT-Aktivist Corny Littmann zum Präsidenten des Vereins. • Juni 2007: DFB unterzeichnet bei Fankongress in Leipzig die Erklärung „Gegen Diskriminierung im Fußball“. Die „Thematisierung und Bekämpfung von Homophobie“ sind Schwerpunkte der Erklärung. • Herbst 2007: Lockeres Kennenlernen von Queer Football Fanclubs in Dortmund. • 2007: Mit dem FC Energie Cottbus und dem VfL Wolfsburg positionieren sich erste Clubs in Stadionordnungen gegen Diffamierungen Dritter u.a. aufgrund sexueller Orientierung. • Juli 2008: Queer Football Fanclubs nehmen mit vom DFB finanzierten Wagen erstmals an Christopher-Street-Day-Parade in Köln teil. • 15. Oktober 2008: Das Buch „Versteckspieler: Die Geschichte des schwulen Fußballers Marcus Urban“ erscheint. • Januar 2009: Offizielle Gründung des Queer Football Fanclubs (QFF) Netzwerkes. • Ab 2011: Das „Fußballfans gegen Homophobie“-Banner geht auf Reisen durch die Stadien und ist letztlich an über 150 verschiedenen Orten zu sehen. • Ab 2012: Queer Football Fanclubs (QFF) erhält ständigem Sitz in AG Fanbelange. • Sommer 2012: Fluter veröffentlicht Interview mit einem aktiven schwulen Bundesliga-Profi, der anonym bleibt. • 2013: Fußballfans gegen Homophobie gründet sich als eingetragener Verein. • 17.Juli 2013: Unterzeichnung der „Berliner Erklärung“ gegen Homofeindlichkeit und für Vielfalt, Respekt und Akzeptanz im Sport. Die Unterzeichnenden verpflichten sich, sich aktiv für die Akzeptanz sexueller Vielfalt im Sport zu engagieren. • Juli 2013: Mit Erscheinen der Broschüre „Homosexualität und Fußball“ bezieht der DFB öffentlich Stellung zum Thema. • Januar 2014: Der ehemalige Nationalspieler des DFB Thomas Hitzlsperger gibt nach seinem Karriereende sein öffentliches Coming Out via Videobotschaft. • 06. Juli 2014: Mit dem 1. FC Köln nimmt erstmals ein Proficlub aus Deutschland an einer Christopher-Street-Day-Parade teil. • 10. Juli 2016: Anlässlich der Christopher-Street-Day-Parade in München erstrahlt die Allianz Arena erstmals in Regenbogenfarben. • Oktober 2016: Erstmalig wird zur „Football Pride Week“ in Berlin eingeladen. • März 2017: Als erste Kapitänin eines Bundesliga-Teams trägt Nilla Fischer vom VfL Wolfsburg eine Regenbogenbinde. • August 2018: Als erster Kapitän eines Bundesliga-Teams trägt Josuha Guilavogui vom VfL Wolfsburg eine Regenbogenbinde. • März 2019: DFB bietet ab sofort bei Länderspielen und Pokalfinale mindestens eine genderneutrale Toilette an. Bei genderneutralen Einlasskontrollen können sich Stadionbesucher*innen aussuchen, ob sie von weiblichen oder männlichen Ordern*innen kontrolliert werden. • Mai 2019: Der DFB hisst zum ersten Mal die Regenbogenfahne vor seiner Zentrale in Frankfurt. • 2019: Berliner Fußball-Verbandes (BFV) führt 2019 als erster Unterverband des DFB das Spielrecht für trans*, inter* und nicht binären Personen ein. • Anfang 2020: Das Modellprojekt „Vielfalt im Stadion“ untersucht bis 2024, wie LSBTQI* Personen im Fußballkontext potenziell von Ausgrenzung, Diskriminierung bis hin zu körperlicher Gewalt betroffen sind. • Juni 2020: Mit der Kampagne Sport Pride wird sich mit Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LGBTIAQ+) im Sport solidarisiert. • 01. Januar 2021: Die Kompetenz- und Anlaufstelle für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Fußball von DFB und dem Lesben- und Schwulenverband (LSVD) geht an den Start. • Januar 2021: Anlässlich der 17. Auflage des Erinnerungstages im deutschen Fußball standen Menschen im Fokus, die wegen ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität diskriminiert wurden und werden. • Februar 2021: „Ihr könnt auf uns zählen!“ - In der 11Freunde-Ausgabe #232 setzen über 800 Fußballer*innen ein Zeichen. • Mai 2021: Eine dreistellige Anzahl an queeren Menschen aus dem Amateur- oder Profifußball wehren sich mit der Initiative #KickOut im Sportmagazin Kicker gegen Diskriminierung auf und neben dem Platz. • Juni 2021: Die UEFA verbietet während des Fußball-EM-Spiels in München, dass die Allianz Arena in Regenbogenfarben erstrahlt. In verschiedenen deutschen Städten erleuchteten daraufhin andere Stadien in den Farben des Regenbogens. • Ab 2022: Queer Football Fanclubs (QFF) als stellvertretendes und beratendes Mitglied in der Kommission Fanbelange. • März 2022: Hertha BSC nutzt als Kapitänsbinde für alle Mannschaften die Progress Flag. • April 2022: Der VfL Wolfsburg führt als erster Bundesliga-Club genderneutrale Toilette im Stadion ein. • Juni 2022: Der Hamburger SV nimmt an der Kampagne Welcoming Out teil. Der Club zeigt so eine unterstützende Einstellung gegenüber dem Coming-Out von LGBTIQ+ Personen, auch in der eigenen Belegschaft. • 01. Juli 2022: Der DFB führt das Spielrecht für trans*, inter* und nicht binären Personen ein. • Juli 2022: Die Online-Plattform SprachKick geht als praktische Hilfe für diskriminierungssensible Sprache im Fußball an den Start. Die Aufmerksamkeit für gendersensible Sprache im Fußball ist eines der Ziele. • 16. Juli 2022: Der DFB nimmt erstmals am Christopher Street Day in Frankfurt teil. • Oktober 2022: Der Fachtag „Antidiskriminierung und Vielfalt“ von DFL und DFB mit Schwerpunkt sexuelle und geschlechtliche Vielfalt findet statt. • 01. Juli 2023: Gemäß neuer Lizensierungsauflagen ab der Saison 2023/2024, müssen die Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga künftig eine*n „Fanbeauftragte*n Inklusion und Vielfalt“ benennen. • 22. Juli 2023: Mit dem FC Schalke 04 führt der erste Zweitligist in Deutschland genderneutrale Toiletten ein.

Dir fallen weitere Meilensteine für mehr queere Sichtbarkeit im Fußball ein, die wir in unserer Auflistung bisher nicht berücksichtigt haben? Schick uns gerne eine E-Mail an johannes@inklusion-fussball.de. Wir wollen diese Übersicht ab sofort mindestens einmal jährlich aktualisieren!

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