KlickStart! – Aktionswoche zur digitalen Barrierefreiheit im Fußball
Jetzt mitmachen, damit alle dabei sein können

Die Digitalisierung schreitet voran, im Berufsleben, in der Freizeit und somit auch bei der schönsten Nebensache der Welt, dem Fußball. Informationen über den eigenen Lieblingsclub werden zunehmend über das Internet verbreitet, von Medien, Fans und den Vereinen selbst. Millionen Fußballfans konsumieren jeden Tag Webseiten, Social-Media-Kanäle und Apps, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Eintrittskarten und Fanartikel werden digital erworben, Mitgliederversammlungen finden digital statt. Die Corona-Pandemie hat die Verlagerung von Vereins- und Fanaktivitäten in die digitale Welt massiv verstärkt.
Doch nicht nur im Stadion, sondern auch in der digitalen Welt ist es wichtig, dass alle Fans ihren Platz finden und Teilhabe für alle ermöglicht wird. Mit KlickStart! wollen wir uns gemeinsam mit euch auf den Weg machen, den Fußball digital barriereärmer zu gestalten!
Programmübersicht der Aktionswoche:
- Für „Webseiten-Schnell-Check” anmelden
Termin: Bis zum 20. März 2022 - Für „Schnupperkurs Leichte Sprache” anmelden
Termin: 12. März 2022 – 10:00 Uhr bis 11:30 Uhr - Für „Social Media barrierefrei” anmelden
Termin: 16. März 2022 – 18:00 Uhr bis 19:30 Uhr - Für „Schnupperkurs digitale Barrierefreiheit” anmelden
Termin: 19. März 2022 – 10:00 Uhr bis 11:30 Uhr
Alle Angebote sind komplett kostenfrei. Mehr Details am Ende dieser Seite!
Barrierefreiheit: Was ist digitale Barrierefreiheit?
In den Stadien waren bzw. sind es zum Beispiel fehlende genderneutrale Toiletten oder Diskriminierung von Zuschauer*innen, die für Fans eine Zugangsbarriere darstellen. Und auch Treppenstufen oder ein hoher Tresen am Getränkestand verhindern eine selbstbestimmte Teilhabe für Rollstuhlnutzer*innen am Stadionerlebnis. Auch in der digitalen Welt gibt es viele Barrieren, die aktuell noch bestehen und beseitigt werden müssen.
Durch digitale Barrierefreiheit soll der Zugang zu Informationen auf Webseiten, Apps, digitalen Dokumenten und Formularen sowie Social Media-Beiträgen für alle Fans ermöglicht werden. Das bedeutet: Alle Menschen können Inhalte wahrnehmen, verstehen, navigieren und mit ihnen interagieren. Welche digitalen Barrieren häufig vorkommen und wie man diese beseitigen kann, erfahrt ihr in der Aktionswoche KlickStart!.
Welche Barrieren gibt es? Wer profitiert von digitaler Barrierefreiheit?
Von der 1 Million der weltweit beliebtesten Webseiten sind nur 2,6% digital barrierefrei (webaim.org, 2021). Auch im Fußball gibt es nur wenige Webseiten ohne Barrieren. Dabei profitieren zahlreiche gesellschaftliche Gruppen von barrierefreien Online-Angeboten. Daher gilt der Leitsatz: Für 10 % ist digitale Barrierefreiheit unerlässlich, für 30 % ist sie notwendig und für 100 % ist sie hilfreich.
In Deutschland leben circa 4 Millionen farbenblinde Menschen und über 2 Millionen Menschen mit anderen Sehbeeinträchtigungen. Diese Menschen profitieren beispielsweise von guten Farbkontrasten bei Online-Texten oder von Alternativtexten bei Bildern. Alternativtexte helfen jedoch auch bei der Suchmaschinenoptimierung.
Die Hinterlegung von Alternativtexten ist somit auch für die Clubs verkaufsfördernd – zum Beispiel beim Verkauf von Fanartikel und Tickets. Untertitel in Videos sind für die über 1,2 Millionen Menschen mit schweren Hörbehinderungen in Deutschland unerlässlich. Hilfreich sind sie aber darüber hinaus für viele Millionen weitere Fans, die Videos unterwegs deutlich häufiger und länger konsumieren, wenn diese Untertitel haben.
Gesetzliche Änderungen stehen an
Wenn sich Clubs, Fanclubs und Initiativen auf den Weg zu mehr digitaler Barrierefreiheit machen, bedeutet dies auch immer ein Fortschritt beim Thema Digitalisierung. Wer sich auf den Weg macht, stellt sich somit auch zukunftsfähig auf.
Aber für Clubs und Verbände ist die Verbesserung von digitaler Barrierefreiheit in nächster Zeit auch nicht länger nur eine Frage guten Willens und von Innovationsgeist. Der European Accessibility Act (EAA) von 2019 wird ab 2022 auch Vorgabe für die deutsche Privatwirtschaft. Demnach müssen im Fußball vor allem Online-Fanshops und Online-Ticketingportale und dazugehörige Informationsseiten spätestens ab 2025 die Mindeststandards digitaler Barrierefreiheit erfüllen.
Clubs und Verbände, die sich jetzt auf den Weg machen, können also nur profitieren. Denn genau wie eine Baumaßnahme ist eine langfristige und strukturierte Planung der Maßnahmen zur Herstellung digitaler Barrierefreiheit empfehlenswert. Sonst wird ihre Umsetzung in der Regel deutlich und unnötig teurer. Nicht zuletzt kann der Profifußball mit dem Einsatz für digitale Barrierefreiheit auch seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und mit gutem Beispiel vorangehen.
Die Aktionswoche „KlickStart!” mit „Unsere Kurve”
Um die digitale Barrierefreiheit im Fußball weiter zu fördern und Clubs, Verbänden, Fanclubs und Initiativen auf ihrem Weg zu mehr Barrierefreiheit zu unterstützen, haben wir erstmals die Aktionswoche KlickStart! für digitale Barrierefreiheit ins Leben gerufen. Die Aktionswoche findet in Zusammenarbeit mit Unsere Kurve statt. Vom 12.03.2022 bis zum 20.03.2022 bieten wir Schnupperkurse und Einstiegsschulungen zu verschiedenen Aspekten der digitalen Barrierefreiheit an.
Programmübersicht im Detail
Weitere Informationen zum Thema „Digitale Barrierefreiheit im Fußball“ werden in den Schulungen von KickIn! vermittelt.